Wildriss durch freilaufenden Hund

Am Dienstag, den 11.01.2021, ist in Schimborn mitten im Ort ein Reh von einem freilaufenden Golden Retriever gerissen worden. Der Halter war nicht anwesend. Die Rasse ist als Familienhund bekannt, hat jedoch einen ausgeprägten Jagdinstinkt.

Das Reh ist bis in den Ort gehetzt worden und hat einen schrecklichen Tod erlitten. Es ist von dem Hund am Kopf und am Hinterteil attackiert worden. Am Hinterteil fehlten Fleischstücke, die herausgerissen wurden. Das Tier schrie jämmerlich und konnte nicht mehr aufstehen. Erst der ortsansässige Jäger konnte das gequälte Tier von seinen Leiden erlösen.

Durch Corona gibt es mehr Hundehalter und durch freilaufende Hunde nimmt der Druck auf das Wild zu. Es gibt immer weniger Rückzugsgebiete, in denen Wildtiere ungestört sind. Der Riss von Hunden ist nicht nur ein Problem bei uns im Kahlgrund, sondern ist ortsübergreifend.

Ab dem 1. April beginnt die Brut- und Setzzeit. Hier ziehen Wildtiere ihre Jungen groß und bedürfen eines besonderen Schutzes. In dieser Zeit ist es sehr wichtig Hunde an die Leine zu nehmen. Zwar herrscht bei uns (noch) keine Leinenpflicht außerhalb der Ortschaft, doch muss hier an die Vernunft der Hundehalter appelliert werden. Selbst bei einem sehr folgsamen Hund kann kein Besitzer eine Garantie übernehmen, ob sein Tier nicht doch, z. B. bei einem flüchtenden Wild, schwach wird.

Wer jemals einen solchen entsetzlichen Todeskampf erlebt hat oder anschließend sieht, wie so ein gehetztes und verletztes Reh ausschaut, kann nicht ungerührt bleiben.

Der Hundebesitzer verglich den Vorfall mit einem Unfall, das Reh hätte auch durch ein Auto überfahren werden können. So kann man auch sein Gewissen beruhigen. Er darf froh sein, dass (bis jetzt), keine Anzeige erstattet wurde.

Es ist wichtig diese traurige Geschichte öffentlich zu machen, um Hundehalter zu sensibilisieren.

Wir hoffen, dass der grauenvolle Tod dieses Rehs nicht umsonst geschehen ist und solche Vorfälle in Zukunft vermieden werden, die keinem Hundebesitzer, mitsamt ihren unliebsamen sowie juristischen Folgen, recht sein kann. In der Natur wird es immer enger und ihre Bewohner sind auf unsere Rücksicht mehr denn je angewiesen.