Mit großer Verwunderung haben wir die Diskussion und die Abstimmung im BAS, vom 7.Dez. 2021 über die Farbtemperaturen von Straßenlampen, wahrgenommen. Entgegen der Empfehlung von max. 3000 Kelvin, des Bayerischen Staatsministeriums und des Umweltbundesamtes gegen Lichtverschmutzung, wurden wieder 4000 Kelvin favorisiert. Viele unserer Nachbargemeinden sowie die Stadt Aschaffenburg, haben sich aus gutem Grund für 3000 Kelvin entschieden.
Argumentation von Heiko Hoier, Sicherheit für Straßenteilnehmer: Zunächst haben Kelvin wenig mit der Helligkeit zu tun, die wird in Lumen oder Lux gemessen. Wie hell eine Straße wahrgenommen wird, hängt maßgeblich von der Dichte der Beleuchtung ab. Kelvin beschreibt lediglich die Wahrnehmung der Lichtfarbe, ob – unter 3000 Kelvin: finden Menschen als angenehm, locken weniger Insekten an, günstigste Mitte um Sicherheit, Ökonomie und Ökologie zusammen zu bringen, oder – über 3000 Kelvin: wird greller wahrgenommen, lockt vermehrt Insekten an.
Argumentation von Martin Albert, es gäbe keine wissenschaftlichen Studien, dass es keine signifikanten Unterschiede bei der Lichtfarbe im Zusammenhang mit der Insektenanziehung gäbe ist nicht richtig.
Hier ein Hinweis, Auszug aus einer Studie aus 2021: „Biologen der Universität Jena veröffentlichten eine Studie über das Verhältnis von Fluginsekten und Lichtverschmutzung, vom 2. Juni 2021. Darin empfehlen sie langwelliges Licht, unter 3000 Kelvin einzusetzen, was eindeutig weniger Insekten anzieht.“ https://www.uni-jena.de/210317_Lichtverschmutzung
Unverständlich auch das Abstimmungsverhalten von Kornelius Golbik, der für die 3000 Kelvin argumentierte und später dagegen abstimmte, wie drei weitere CSU-Mitglieder. Uns drängt sich der Verdacht auf, wir stimmen dagegen, nur weil es ein SPD-Antrag ist? Freie Wähler und die AfD stimmten ebenfalls dagegen.
Mittlerweile favorisiert die AVG 3000 Kelvin für die Straßenbeleuchtung. Der Markt Mömbris ist jetzt mit 4000 Kelvin die Ausnahme.
Ob die Anschaffungskosten von Lampen mit 4000 Kelvin in Zukunft weiterhin bezuschusst werden ist auch nicht sicher. Die CSU möchte doch das Klima retten und als umweltfreundlich gelten. Hier klaffen Absicht und Handlung weit auseinander.
Gegen das Artensterben macht der Gemeinderat in Mömbris leider noch viel zu wenig.
Wie nötig wäre hier ein kompetenter Diversitätsberater aus dem LRA Aschaffenburg gewesen, doch dieser Antrag wurde selbst vom BGM abgelehnt. Außer Zeit hätte er nichts gekostet.